Reenactment - was ist das eigentlich

Sicherlich wäre es schöner ein deutsches Wort anzubringen, aber es gibt wohl eher keines dafür. Kein Wunder der Ursprung des Reenactments liegt in Grossbritannien

to reenact (engl.): wieder in Kraft setzen; thea. neu inszenieren; wiederholen.

Reenactment ist der Versuch, eine vergangene Epoche für kurze Zeit historisch so korrekt wie möglich und lebendig darzustellen. Es kann auch als Geschichte zum Anfassen oder als lebendiges Museum bezeichnet werden. Reenactment wird in erster Linie als Hobby betrieben. Die Wurzeln dieses Hobbys findet man, wie erwähnt, in England. Daher werden häufig Anglizismen verwendet. Reenactment wird auch oft mit “Living-History”, also lebendige Geschichte gleichgesetzt.

Zunächst muß zwischen Reenactments unterschieden werden, welche für die Öffentlichkeit durchgeführt werden und solchen, welche unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden. Reenactments der NVA für Publikum finden in der Regel in Kasernen im Ausland statt. In Deutschland hat man, wie allseits bekannt ist, 15 Jahre nach der Zwangsvereinigung ein Problem auch mit dieser Geschichtsbewältigung.

Nichtöffentliche Reenactments, bei dem NVA Historiker unter sich sind, können durchaus auch auf Privatgrund oder extra angemieteten Flächen stattfinden.

Die Themen, mit denen sich Reenactments beschäftigen können, sind vielfältig. Flakvorführungen, Panzerfahrten oder auch nur gemeinsames Marschieren gehören beispielsweise dazu.

Reenactment in und um die NVA hat nichts mit der Verbreitung oder Vermittlung religiöser oder weltanschaulicher Überzeugungen zu tun. Es stellt wertfrei, wenn auch manchmal emotional, eine, wenn auch erst kurzvergangene, Epoche dar. 

Eine ungeschriebene Regel im Reenactment gerade bei der NVA besagt, daß sämtliche Ausrüstung so originalgetreu wie möglich sein muß. Dies gilt für das einfaches Paar Knobelbecher genauso wie für ein Mannschaftszelt. Um solche Ausrüstung zu führen ist manchmal sogar gründliche Nachforschung erforderlich.

Die Ausrüstung der NVA wird zum Teil von den Reenactors selbst hergestellt, zum Teil von darauf spezialisierten Händlern gekauft.

Nur wenige Museen beschäftigen sich im weitesten Sinne mit derselben Thematik.

Wärend Exponate im Museum in Vitrinen hinter Glas liegen, zeigt das Reenactment diese Gegenstände am lebenden Objekt in einer weitestgehend originalgetreuen Umgebung. Historische Ausrüstung und Militärtechnik wird mit echtem Leben erfüllt. Ein Betrachter sieht eine Armee aus einer vergangenen Epoche und erhält ein lebendiges Bild eines Geschichtsabschnittes mit entsprechender Atmosphäre.

Auf unseren Seiten beschäftigen wir uns also mit Reenactment der DDR Geschichte.

 
Bild zeigt: Arbeiten am Artillerie - Entfernungsmessgerät anlässlich einer Vorführung
 
Mit Recht nennt man das Tapferkeit, wenn einer durch keine Lockungen sich umstimmen und beugen lässt; im Unglück die Fassung nicht verliert und im Wandel der mannigfachen Dinge nicht wie eine Windfahne hin- und herschwenkt.
(Ambrosius von Mailand 337 - 397 nach Christus)

Traditionsvereinigung
der
Nationalen Volksarmee
der DDR