Der Fahneneid
der
DDR
Mit der Einberufung zur Nationalen Volksarmee beginnt für jeden jungen Menschen ein neuer Abschnitt seines Lebens. Soldat zu sein stellt neue Anforderungen an den Menschen und verlangt von ihm politische und menschliche Entscheidungen, die in dieser Konsequenz in seinem bisherigen Leben meist nicht gefordert worden sind.
Eiserne Disziplin, militärisches Können, hohe physische Leistungen, Einsatz der ganzen Persönlichkeit, ja des Lebens für die Sache des Sozialismus - das sind Forderungen, deren Notwendigkeit und deren Inhalt der Soldat mit dem Verstand und mit dem Gefühl erfassen muß, wenn er seine Aufgaben erfüllen will.
Für den Soldaten sind die Fragen nach Inhalt und Sinn seines militärischen Auftrages von erstrangiger Bedeutung. Der Fahneneid der Nationalen Volksarmee gibt hierauf eine klare Antwort.
Der Fahneneid der Nationalen Volksarmee ist der Schwur auf den Sozialismus; auf das sozialistische Vaterland - auf die Macht der Arbeiterklasse im Bündnis mit allen Werktätigen, auf das Eigentum des Volkes an Produktionsmitteln, auf die Freiheit von Ausbeutung und Unterdrückung, auf die Gemeinsamkeit freier sozialistischer Menschen - und auf den Frieden und die Freundschaft der Völker. In der Deutschen Demokratischen Republik kann die wehrfähige Jugend ohne Gewissenskonflikte ihren militärischen Eid ablegen.
Die Soldaten der Nationalen Volksarmee schwören einen wahren Eid, weil sie in der Deutschen Demokratischen Republik ihr wahres Vaterland besitzen.
"Ihm zu dienen heißt dem gesamten werktätigen Volk dienen. Es verraten heißt das Volk verraten. Seine Feinde sind deine Feinde, sein Sieg ist dein Sieg... Das Vaterland bist du selbst, diene ihm wie dir selbst!" Diese Maxime für die Kämpfer der Roten Armee aus dem Jahre 1918 gilt auch für den Soldaten der Nationalen Volksarmee. Sein Eid entspricht den ureigenen Interessen der Arbeiterklasse, der Klasse der Genossenschaftsbauern sowie aller anderen Werktätigen unserer Republik und damit auch den Interessen jedes Soldaten. Seine Wünsche für die persönliche Entwicklung, die Gewißheit um das Glück der Familie, all die kleinen und größeren Vorhaben des einzelnen sind ohne die Existenz der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik unmöglich. Das Leben, die Gegenwart und die Zukunft sind mit der zuverlässigen militärischen Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik untrennbar verbunden.
 

 
  ICH SCHWÖRE
Der Deutschen Demokratischen Republik, meinem Vaterland; allzeit treu zu dienen und sie auf Befehl der Arbeiter-und-Bauern~Regierung gegen jeden Feind zu schützen.

ICH SCHWÖRE
An der Seite der Sowjetarmee und der Armeen der mit uns verbündeten sozialistischen Länder als Soldat der Nationalen Volksarmee jederzeit bereit zu sein, den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.

ICH SCHWÖRE
Ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter und wachsamer Soldat zu sein, den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen und die militärischen und staatlichen Geheimnisse immer streng zu wahren.

ICH SCHWÖRE
Die militärischen Kenntnisse gewissenhaft zu erwerben, die militärischen Vorschriften zu erfüllen und immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren. Sollte ich jemals diesen meinen feierlichen Fahneneid verletzen, so möge mich die harte Strafe der Gesetze unserer Republik und die Verachtung des werktätigen Volkes treffen.
 

Der Fahneneid ist der markante Ausdruck sozialistischer Lebensweise. Nach dem Fahneneid zu leben und zu handeln, dafür bürgt der Soldat der Nationalen Volksarmee mit seiner Ehre. Soldatenehre bedeutet, der eigenen Klasse, dem eigenen Staat, seinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik, und damit dem Sozialismus, treu zu dienen. Soldatenehre verlangt selbstlose und kämpferische Pflichterfüllung; es ist das feierliche Versprechen, selbst das Höchste, das Leben, für das Beste und Edelste, den Schutz des Sozialismus, einzusetzen.
Wer den Fahneneid bricht, den trifft nicht nur die harte Strafe der Gesetze der Republik, sondern auch die Verachtung des werktätigen Volkes; der verliert seine Ehre.
Der Fahneneid der Nationalen Volksarmee knüpft an die Traditionen des bewaffneten revolutionären Kampfes der deutschen Arbeiterklasse und des deutschen Volkes an. Der Soldat der Roten Ruhrarmee schwor,
»die hohen, heiligen Ideale für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit mit (seinem) Herzblut« zu erkämpfen.
Der Kämpfer der Roten Armee der Bayrischen Räterepublik verpflichtete sich
»zu freiwilliger Unterordnung und unbedingteni Gehorsam . . ., zu eiserner Disziplin in und außer Dienst. . .«. Die Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes gelobten, »stets und immer (ihre) revolutionäre Pflicht gegenüber der Arbeiterklasse und dem Sozialisnius zu erfüllen; stets und immer ein Soldat der Revolution zu bleiben.«
Die Angehörigen des Nationalkomitees Freies Deutschland schworen, dem
»Volk bis zum letzten Atemzug die Treue zu bewahren. . ., in brüderlicher Kanmpfgemeinschaft mit allen Antifaschisten bis zum vollen Siege unserer geheiligten Sache verbunden«.
Die Soldaten der Nationalen Volksarmee schwören auch auf die internationale Gemeinsamkeit des Kampfes gegen Imperialismus und Krieg. Solange die imperialistische Bedrohung besteht, ist der Waffendienst für den Schutz des Sozialismus höchste nationale und internationale Pflicht. Indem der Armeeangehörige den Fahneneid konsequent erfüllt, führt er die verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten zum Schutz des sozialistischen Vaterlandes aus, nimmt er bewußt an der Machtausübung in unserem Staat teil und gewährleistet die ständige Gefechtsbereitschaft der Nationalen Volksarmee.
Damit schafft der Soldat die notwendigen Voraussetzungen für die Abwehr und die Zerschlagung jeder gegen die Deutsche Demokratische Republik und die gesamte sozialistische Völkerfamilie grichteten imperialistischen Aggression.
Die Erfüllung des Fahneneides ist deshalb eine echte revolutionäre und patriotische Tat.
Der Auftrag der NVA

Der Fahneneid der Grenztruppen der NVA

Letzte Aktualisierung 22.06.2009