Die Landstreitkräfte der DDR
Unsere Landstreitkräfte -
effizient und schlagkräftig
Hauptaufgabe der Landstreitkräfte
im bewaffneten Kampf ist es, im Zusammenwirken mit
anderen Teilstreitkräften die Zerschlagung der Kräfte
und Mittel des Gegners auf dem Lande zu vollenden sowie
das gegnerische Territorium einzunehmen und zu behaupten.
Sie bestehen aus einer Reihe von Waffengattungen,
Spezialtruppen und Diensten.
Das Zusammenwirken der Waffengattungen der
Landstreitkräfte ist eine wichtige Voraussetzung für
die erfolgreiche Lösung von Kampfaufgaben. Die
Landstreitkräfte bildeten die zahlenmäßig stärkste
Teilstreitkraft der NVA (103300 Mann mit Stand vom 1.7.1
988).
Die Truppenteile der Landstreitkräfte konzentrierten
sich in vier motorisierten Schützendivisionen (MSD) und
zwei Panzerdivisionen (PD). Diese Verbände waren in zwei
Militärbezirke (MB III: Standort des Stabes in Leipzig;
MB V: Standort des Stabes in Neubrandenburg) disloziert.
Mit der Bildung des Kommandos der Landstreitkräfte am
1.12.1972 wurde ein zentrales Führungsorgan dieser
Teilstreitkraft geschaffen. Chef der Lask und
Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung
war Generaloberst H. Stechbart.
Von 1962 an gehörten die FALLSCHIRMJÄGER als kleinste
Waffengattung zu den Landstreitkräften.
Die Fallschirmjäger stehen von jeher als Eliteeinheiten
im Mittelpunkt des Interesses.
Aus dem 1960 gebildeten motorisierten Schützenbataillon
5 (MSB-5) hervorgegangen, bestand diese Waffengattung vom
28.2.1962 bis zum 1.12.1986 aus einem
Fallschirmjägerbataillon (FJB). Ende 1986 wurde das
Bataillon zu einem Regiment umformiert und am 1.12.1986
in Luftsturmregiment 40 (LSR-40) umbenannt.
Das FJB hatte bis 1981 seinen Standort in Prora auf der
Insel Rügen und danach in Lehnin. Ab 1981 waren Kräfte
des FJB/LSR zur Bewachung des Ministers für Nationale
Verteidigung in Strausberg eingesetzt. Bis 1986 dienten
in der Einheit ausschließlich Soldaten auf Zeit und
Berufssoldaten. Mit der Formierung zum LSR-40 wurden in
bestimmte Einheiten des Regiments auch Soldaten im
Grundwehrdienst einberufen.
Die Waffenfarbe ORANGE wurde an den Uniformen der
Fallschirmjäger 1964 eingeführt. Bis dahin wurde die
Waffenfarbe WEISS, wie für motorisierte
Schützen/Aufklärer zutreffend, getragen. Mit dem Befehl
Nr. 124/69 des Ministers für Nationale Verteidigung
erhielten die Fallschirmjäger aller Dienstgradgruppen
bereits ab Anfang 1 970 Uniformjacken mit offener Fasson
(für Soldaten und Unteroffiziere auf Zeit zur Parade-
und Ausgangsuniform), die mit einem silbergrauen Hemd und
einem dunkelgrauen Binder zu tragen waren. Eingeführt
wurden gleichzeitig orange-farbene Barette zur Parade-
und Ausgangsuniform sowie spezielle Kragenspiegel aus
orangefarbenem Biesentuch mit dem aufgestickten Symbol
der Waffengattung, einem offenen Fallschirm mit Schwinge.
Am 1.9.1975 wurde an der Technischen Unteroffiziersschule
der Lask in Prora mit der Ausbildung von MILITÄRMUSIKERN
für die Teilstreitkräfte der NVA und für die
Grenztruppen der DDR begonnen. Zur Uniformierung und
Trageweise der Effekten von Militärmusikschülern gab es
besondere Festlegungen.
Die Bewerber wurden im Alter von 16 Jahren (mit
Einwilligung der Erziehungsberechtigten) aufgenommen und
bis zur Einberufung zum aktiven Wehrdienst (18.
Lebensjahr) als Zivilbeschäftigte geführt. Während
dieser Zeit trugen die Schüler im Dienst und zum Ausgang
Uniformen in Tuchqualität (Kammgarn) und Schnitt, wie
für Berufssoldaten der Lask zutreffend, jedoch ohne
Schirmmütze. Zum Ausgang war die Feld- oder Wintermütze
mit Kokarde zu tragen. Ebenfalls waren für die
Uniformjacken keine Kragenspiegel festgelegt, und die
Schulterklappen waren nicht in der Waffenfarbe
paspeliert.
Felddienstuniformen wurden nicht an Militärmusikschüler
des 1. und 2. Studienjahres in dieser Zeit ausgegeben.
Die Ausbildung zum Militärmusiker betrug anfangs 3
Jahre. Erst mit Beginn des 3. Studienjahres (Einberufung
zum aktiven Wehrdienst) erhielten die
Militärmusikschüler u.a. die Felddienstuniform, eine
Schirmmütze und Schulterklappen mit einer weiRen
Paspelierung. Nach bestandenem Staatsexamen wurden sie
zum Feldwebel und bei ausgezeichneten Studienergebnissen
zum Oberfeldwebel ernannt.
Mit dem Übergang zu einer 4jährigen Ausbildung ab 1987
galten die Schüler mit Aufnahme ihres Studiums als
Fähnrichbewerber. Sie absolvierten 3 Jahre als
Fachschulstudenten der NVA, wurden mit Beginn des 4.
Studienjahres zum Wehrdienst einberufen und setzten das
Studium als Fähnrichschüler/2.Studienjahr mit den
entsprechenden Dienstgradabzeichen und Kennzeichnungen an
den Uniformen fort. Nach bestandenem Examen erfolgte ihre
Ernennung zum Fähnrich.
Die Angehörigen der Waffengattungen, Spezialtruppen und
Dienste unterschieden sich an den Uniformen durch ihre
Waffenfarbe.
Anfangs an den Schulterklappen/Schulterstücken,
Kragenspiegeln, Ärmelpatten und als farbige Paspelierung
an den Uniformjacken, -hosen und Mützen geführt, wurde
die Trageweise der speziellen Waffenfarbe (an den
Uniformen und Effekten) im Laufe derjahre schrittweise
vereinheitlicht. So galt in den Lask ab 1961 einheitlich
(außer für Generale) eine weiße Paspelierung an den
Uniformstücken.
Mit der Einführung eines neuen Uniformschnitts für
Berufssoldaten ab Ende 1974 und für Soldaten im
Grundwehrdienst sowie für Unteroffiziere auf Zeit ab
Ende 1979 Oacken mit offener Fasson, ohne dunkelgrauen
Kragenbesatz) fiel die unterschiedliche Trageweise der
Waffenfarben auch an den Kragenspiegeln und Ärmelpatten
weg. Die betreffenden Dienstgradgruppen führten seitdem
einheitlich an diesen Effekten ebenfalls die Waffenfarbe
Weiss (Ausnahmen: Fallschirmjäger und Bausoldaten).
Letztlich war die Zugehörigkeit zu einer bestimmten
Waffengattung oder eines Dienstes nur noch an den
Paspelierungen der Schulterklappen und den Tuchunterlagen
der Schulterstücke zu erkennen.
1984 wurden den Landstreitkräften Fliegereinheiten der
Luftstreitkräfte als ARMEE-FLIEGERKRÄFTE
(7.Waffengattung der Lask) zugeordnet. Diese bestanden
aus dem Kampfhubschraubergeschwader 3, ,,Ferdinand von
Schill" (KHG-3) das in Cottbus stationiert war, und
dem Kampfhubschraubergeschwader 5, "Adolf von
Lützow", das in Basepohl stationiert war. Die
Angehörigen dieser Geschwader trugen auch nach 1984
weiterhin die Uniformen und Effekten der
Luftstreitkräfte der NVA, ohne eine besondere, auf die
Zugehörigkeit zu den Lask hinweisende Kennzeichnung.
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