Letzte Aktualisierung 10.03.2005


Die Landstreitkräfte der DDR

Unsere Landstreitkräfte - effizient und schlagkräftig
Hauptaufgabe der Landstreitkräfte im bewaffneten Kampf ist es, im Zusammenwirken mit anderen Teilstreitkräften die Zerschlagung der Kräfte und Mittel des Gegners auf dem Lande zu vollenden sowie das gegnerische Territorium einzunehmen und zu behaupten. Sie bestehen aus einer Reihe von Waffengattungen, Spezialtruppen und Diensten.
Das Zusammenwirken der Waffengattungen der Landstreitkräfte ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Lösung von Kampfaufgaben.

Die Landstreitkräfte bildeten die zahlenmäßig stärkste Teilstreitkraft der NVA (103300 Mann mit Stand vom 1.7.1 988).
Die Truppenteile der Landstreitkräfte konzentrierten sich in vier motorisierten Schützendivisionen (MSD) und zwei Panzerdivisionen (PD). Diese Verbände waren in zwei Militärbezirke (MB III: Standort des Stabes in Leipzig; MB V: Standort des Stabes in Neubrandenburg) disloziert.
Mit der Bildung des Kommandos der Landstreitkräfte am 1.12.1972 wurde ein zentrales Führungsorgan dieser Teilstreitkraft geschaffen. Chef der Lask und Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung war Generaloberst H. Stechbart.
Von 1962 an gehörten die FALLSCHIRMJÄGER als kleinste Waffengattung zu den Landstreitkräften.
Die Fallschirmjäger stehen von jeher als Eliteeinheiten im Mittelpunkt des Interesses.
Aus dem 1960 gebildeten motorisierten Schützenbataillon 5 (MSB-5) hervorgegangen, bestand diese Waffengattung vom 28.2.1962 bis zum 1.12.1986 aus einem Fallschirmjägerbataillon (FJB). Ende 1986 wurde das Bataillon zu einem Regiment umformiert und am 1.12.1986 in Luftsturmregiment 40 (LSR-40) umbenannt.
Das FJB hatte bis 1981 seinen Standort in Prora auf der Insel Rügen und danach in Lehnin. Ab 1981 waren Kräfte des FJB/LSR zur Bewachung des Ministers für Nationale Verteidigung in Strausberg eingesetzt. Bis 1986 dienten in der Einheit ausschließlich Soldaten auf Zeit und Berufssoldaten. Mit der Formierung zum LSR-40 wurden in bestimmte Einheiten des Regiments auch Soldaten im Grundwehrdienst einberufen.

Die Waffenfarbe ORANGE wurde an den Uniformen der Fallschirmjäger 1964 eingeführt. Bis dahin wurde die Waffenfarbe WEISS, wie für motorisierte Schützen/Aufklärer zutreffend, getragen. Mit dem Befehl Nr. 124/69 des Ministers für Nationale Verteidigung erhielten die Fallschirmjäger aller Dienstgradgruppen bereits ab Anfang 1 970 Uniformjacken mit offener Fasson (für Soldaten und Unteroffiziere auf Zeit zur Parade- und Ausgangsuniform), die mit einem silbergrauen Hemd und einem dunkelgrauen Binder zu tragen waren. Eingeführt wurden gleichzeitig orange-farbene Barette zur Parade- und Ausgangsuniform sowie spezielle Kragenspiegel aus orangefarbenem Biesentuch mit dem aufgestickten Symbol der Waffengattung, einem offenen Fallschirm mit Schwinge.

Am 1.9.1975 wurde an der Technischen Unteroffiziersschule der Lask in Prora mit der Ausbildung von MILITÄRMUSIKERN für die Teilstreitkräfte der NVA und für die Grenztruppen der DDR begonnen. Zur Uniformierung und Trageweise der Effekten von Militärmusikschülern gab es besondere Festlegungen.
Die Bewerber wurden im Alter von 16 Jahren (mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten) aufgenommen und bis zur Einberufung zum aktiven Wehrdienst (18. Lebensjahr) als Zivilbeschäftigte geführt. Während dieser Zeit trugen die Schüler im Dienst und zum Ausgang Uniformen in Tuchqualität (Kammgarn) und Schnitt, wie für Berufssoldaten der Lask zutreffend, jedoch ohne Schirmmütze. Zum Ausgang war die Feld- oder Wintermütze mit Kokarde zu tragen. Ebenfalls waren für die Uniformjacken keine Kragenspiegel festgelegt, und die Schulterklappen waren nicht in der Waffenfarbe paspeliert.
Felddienstuniformen wurden nicht an Militärmusikschüler des 1. und 2. Studienjahres in dieser Zeit ausgegeben.
Die Ausbildung zum Militärmusiker betrug anfangs 3 Jahre. Erst mit Beginn des 3. Studienjahres (Einberufung zum aktiven Wehrdienst) erhielten die Militärmusikschüler u.a. die Felddienstuniform, eine Schirmmütze und Schulterklappen mit einer weiRen Paspelierung. Nach bestandenem Staatsexamen wurden sie zum Feldwebel und bei ausgezeichneten Studienergebnissen zum Oberfeldwebel ernannt.
Mit dem Übergang zu einer 4jährigen Ausbildung ab 1987 galten die Schüler mit Aufnahme ihres Studiums als Fähnrichbewerber. Sie absolvierten 3 Jahre als Fachschulstudenten der NVA, wurden mit Beginn des 4. Studienjahres zum Wehrdienst einberufen und setzten das Studium als Fähnrichschüler/2.Studienjahr mit den entsprechenden Dienstgradabzeichen und Kennzeichnungen an den Uniformen fort. Nach bestandenem Examen erfolgte ihre Ernennung zum Fähnrich.

Die Angehörigen der Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste unterschieden sich an den Uniformen durch ihre Waffenfarbe.
Anfangs an den Schulterklappen/Schulterstücken, Kragenspiegeln, Ärmelpatten und als farbige Paspelierung an den Uniformjacken, -hosen und Mützen geführt, wurde die Trageweise der speziellen Waffenfarbe (an den Uniformen und Effekten) im Laufe derjahre schrittweise vereinheitlicht. So galt in den Lask ab 1961 einheitlich (außer für Generale) eine weiße Paspelierung an den Uniformstücken.
Mit der Einführung eines neuen Uniformschnitts für Berufssoldaten ab Ende 1974 und für Soldaten im Grundwehrdienst sowie für Unteroffiziere auf Zeit ab Ende 1979 Oacken mit offener Fasson, ohne dunkelgrauen Kragenbesatz) fiel die unterschiedliche Trageweise der Waffenfarben auch an den Kragenspiegeln und Ärmelpatten weg. Die betreffenden Dienstgradgruppen führten seitdem einheitlich an diesen Effekten ebenfalls die Waffenfarbe Weiss (Ausnahmen: Fallschirmjäger und Bausoldaten). Letztlich war die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Waffengattung oder eines Dienstes nur noch an den Paspelierungen der Schulterklappen und den Tuchunterlagen der Schulterstücke zu erkennen.
1984 wurden den Landstreitkräften Fliegereinheiten der Luftstreitkräfte als ARMEE-FLIEGERKRÄFTE (7.Waffengattung der Lask) zugeordnet. Diese bestanden aus dem Kampfhubschraubergeschwader 3, ,,Ferdinand von Schill" (KHG-3) das in Cottbus stationiert war, und dem Kampfhubschraubergeschwader 5, "Adolf von Lützow", das in Basepohl stationiert war. Die Angehörigen dieser Geschwader trugen auch nach 1984 weiterhin die Uniformen und Effekten der Luftstreitkräfte der NVA, ohne eine besondere, auf die Zugehörigkeit zu den Lask hinweisende Kennzeichnung.