Geschichte
und Entwicklung: Der Aufbau der
Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung begann
entsprechend dem Befehl Nr.1/56 des Ministers
für Nationale Verteidigung mit der Aufstellung
von zwei Flieger- und einer Flakdivision.
Anfangs noch in die Verwaltung LSK (Chef
Generalmajor H.B. Zorn) und in die Verwaltung LV
(Chef Oberst G. Bauer) getrennt, begannen diese
Führungsorgane Anfang März 1956 mit der
Formierung der Verbände, Truppenteile und
Einheiten. Dazu wurden in den LSK die seit 1952
bestehenden drei Aeroklubs umstrukturiert und
personell aufgefüllt. Im Juli 1956 war die
Aufstellung des 1. Verbandes der LSK (1.
Fliegerdivision Cottbus) abgeschlossen. Das 1.
Flakregiment der LV war im Dezember 1 956
aufgestellt.
Bereits ab 1.9.1956 zentral geführt, wurde
Anfang 1957 aus den beiden Verwaltungen LSK und
LV das Kommando der
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung gebildet. Die
Zusammenfassung von Flieger-, Flaktruppenteilen
und Einheiten der Funktechnischen Truppen zu
Luftverteidigungsdivisionen (LVD) erfolgte Ende
1960. Im Zuge der Ausrüstung der
Luftverteidungskräfte mit Luftabwehrraketen
wurden ab 1.Halbjahr 1962
Fla.-Raketentruppenteile gebildet.
Die LSK/LV hatten mit Stand vom 1.7.1988 eine
Personalstärke von 34600 Mann.
Ende 1989 gehörten zum Kommando der LSK/LV zwei
Luftverteidigungsdivisionen
(1. LVD - mit dem Standort des Stabes in Cottbus,
3. LVD - mit dem Standort des Stabes in
Neubrandenburg) mit Jagdfliegergeschwader,
Fla.-Raketenregimentern bzw. -Brigaden und
Funktechnischen Bataillonen. Direkt dem Kommando
unterstellt waren u.a. das
Transportfliegergeschwader (T6-44), stationiert
in Marxwalde mit Flugzeugen vom Typ TU-1 34/
TU-154 und mit einer Staffel IL-62 in Diepensee,
die Transportfliegerstaffel TS-24), stationiert
in Dresden mit Flugzeugen vom Typ AN-26, das
Transporthubschraubergeschwader THG-34),
stationiert in Brandenburg mit Hubschraubern vom
Typ MI-8T - und die Offiziershochschule der
LSK/LV mit Standorten in Kamenz, Rothenburg und
Bautzen.
Als Chefs der LSK/LV waren eingesetzt: 1.9.1956 -
1 5.3.1967 Generaloberst (ab 1.3.66) H. Keßler;
15.3.1967 - 1.3.1972 Generaloberst (ab 29.2.72)
H. Scheibe;1.3.1972 - Nov.1989 Generaloberst (ab
25.9.1979) W. Reinhold; November 1989 bis Oktober
1990 Generalleutnant Berger.
Mit Einführung der steingrauen Uniformen ab 1956
waren für Offiziere und Generale zur Dienst-,
Parade- und Ausgangsuniform Jacken mit offener
Fasson festgelegt. Dazu gehörten ein
silbergraues Hemd und ein dunkelgrauer Binder.
An den Effekten und als Paspelierung an den
Uniformstücken wurde die Waffenfarbe HELLBLAU
beibehalten, wie sie bereits für die VP-Luft
gültig war.
(1) Vgl. Zeittafel zur Militärgeschichte der DDR
949 1988, 2.erweiterte Auflage1 Berlin 1989
Die Truppen der Luftverteidigung trugen anfangs
Uniformen wie die Landstreitkräfte mit der
Waffenfarbe ZIEGELROT, die ab 1956 auch für
Artillerieeinheiten zutreffend war. Von 1962 an
erhielten sie die hellblau paspelierten Uniformen
der Luftstreitkräfte und an den Effekten die
Waffenfarbe HELLGRAU.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,
daß die Uniformen und Effekten der
Luftstreitkräfte bis 1986 in der
Grenzfliegereinheit und ab 1984 in den
Truppenteilen der Armeefliegerkräfte
(Landstreitkräfte) getragen wurden.
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